Kann man auch mit intensivem Training effektiv abnehmen? Nicht wenige Sportler würden diese Frage mit „Nein“ beantworten, sah man das Abspeck-Workout doch lange Zeit als ein ausgedehntes und in der Intensität moderates Training an. US-Wissenschaftler aus North Carolina haben vor kurzem in einer neuen Studie das so oft zitierte Phänomen des „Nachbrenneffektes“ untersucht und sind zu einem gegenteiligen Ergebnis gekommen.
Was genau ist der „Nachbrenneffekt“?
Der sogenannte „Nachbrenneffekt“ sagt aus, dass der Körper nicht nur während, sondern auch nach dem Training Energie verbraucht. Die verbrauchten Energiequellen müssen wiederaufgefüllt und Reperaturvorgänge in der Muskulatur bewerkstelligt werden. Dafür muss der Körper auch nach der Belastung arbeiten. Kurz und bündig könnte man sagen: je intensiver die Trainingsbelastung, desto höher auch der Nachbrenneffekt.
Ein Drittel zusätzlicher Kalorienverbrauch
Bei zehn Männern zwischen 22 und 33 Jahren wurde anhand der Atemgase die Stoffwechselvorgänge mit und ohne Belastung untersucht, wodurch auch der Kalorienverbrauch bestimmt werden konnte. Während einer 45-minütigen Trainingseinheit auf dem Fahrradergometer verbrannten die Probanden durchschnittlich 519 Kalorien. Im Vergleich mit der Energieverbrennung während eines Ruhetages war der Kalorienverbrauch insgesamt 14 Stunden nach dem Training noch erhöht. In diesem Zeitraum verbrauchten die Testteilnehmer nochmals im Mittel 190 Kalorien, was mehr als ein Drittel des eigentlichen Fahrrad-Workouts ausmachte.
Was sagen die Testergebnisse aus?
Die Forschungsergebnisse legen die Vermutung nahe, dass auch ein intensives Trainingsprogramm zum Abnehmen geeignet ist. Durch die gesteigerte Intensität liegt nicht nur der Kalorienverbrauch während, sondern auch im Anschluss an das Training höher, was verbesserte Voraussetzungen für einen Gewichtsverlust darstellt.
Mit der richtigen Ernährung den Nachbrenneffekt unterstützen
Trainiert man vorrangig mit dem Ziel, Gewicht zu verlieren, ist es besonders wichtig, nach dem Training keine kurzkettigen Kohlenhydrate (Limonaden, pure Fruchtsäfte, Kuchen, usw.) zuzuführen. Vor allem Eiweiß und ungesättigte Fettsäuren sollten unmittelbar zwei Stunden danach hauptsächlich verzehrt werden. Das zwingt den Körper zusätzlich, die Fettdepots als Energiequellen anzuzapfen und nicht auf die schnell verfügbaren Kohlenhydrate aus der Nahrung zurückzugreifen.