Als ich mich das erste Mal mit GPS-Uhren beschäftigt habe, stellte sich mir recht bald die Frage: „Können die eigentlich noch überhaupt die Zeit anzeigen?“ Um es vorwegzunehmen: Ja!
Ständig kommen neue Produkte auf den Markt, die neue Funktionen haben und angeblich so viel mehr können. Das Zurechtfinden in der Vielfalt dessen, was diese Uhren können, was sie mit Fitness-Uhren und Puls-Uhren gemeinsam haben und was sie von diesen unterscheidet, kam mir wie ein Trip durch den Urwald vor. Und ich vermute, Euch geht es ähnlich! Es sei denn, Ihr seid ausgewiesene Spezialisten. Bevor wir uns einzelne Uhren näher anschauen, daher zuerst eine kleine Einführung.
GPS-Uhren – was sie besonders macht
GPS-Uhren haben ihren Namen von dem GPS-Empfänger, mit dem sie ausgestattet sind. Dieser empfängt die Funksignale von mehreren GPS-Satelliten und kann so deine Position auf der Erde mit einer maximalen Genauigkeit von ca. 2 m bestimmen.
Dies gilt aber nur unter optimalen Bedingungen: der Himmel muss nach allen Seiten hin sichtbar sein und es müssen ausreichend viele (drei und mehr) Satellitensignale zu empfangen sein. In engen Straßen in der Stadt oder unterm Blätterdach eines Waldes wird es ungenauer.
Für die Bestimmung der Höhe über Normalnull (dem Meeresspiegel) sind GPS-Empfänger nur bedingt geeignet, da sie sich nicht auf den Meeresspiegel beziehen, sondern ein anderes Bezugssystem verwenden. Daher ist in einige GPS-Uhren für die Höhenbestimmung ein barometrischer Druckluftsensor eingebaut, mit dem die Höhe auf einen Meter genau bestimmt werden kann.
Da der Luftdruck sich auch wetterbedingt ändert, muss dieser Sensor kalibriert und auch nachkalibriert werden. Dies kann durch eine manuelle Höheneingabe, aber auch automatisch geschehen. GPS-Uhren liefern meistens nur Höhendifferenzen, aber keine absoluten Höhenangaben.
Dank dieser Fähigkeit kann eine GPS-Uhr nun auch viel mehr: Wenn Du auf einer Wanderung oder Radtour bist, zeigt sie Dir an:
- in welcher Richtung sich dein Startpunkt befindet und wie weit Du davon entfernt bist (Back-to-Start). Sehr praktisch, wenn Du Dich verfahren oder verlaufen hast.
welche Strecke Du zurückgelegt hast. - wie lange Du dafür gebraucht hast. Die Uhr kann Dir deine Durchschnittsgeschwindigkeit und deine Pace (die Zeit, die Du für einen Kilometer benötigst) berechnen.
welche Höhendifferenzen Du bewältigt hast.